ABCOE ist eine Plattform evangelischer Christen, die sich in einer konkreten Situation zusammentaten, um in der innerkirchlichen Diskussion (in der Evangelischen Kirche in Österreich) gemeinsam Stellung zu aktuellen Fragen zu nehmen.

Unter "Was ist ABCÖ?" finden Sie unsere Grundsätze und Ziele.

"Wer ist ABCÖ" zeigt Ihnen die derzeitigen Sprecher und Leitungskreismitglieder.

Die "Die Geschichte der ABCÖ" erzählt (bald) etwas über den Anlass des Zusammenschlusses.

In der Rubrik "Diskussion" können Sie Texte lesen, die nach ausführlicher Diskussion innerhalb der ABCÖ entstanden sind und zum teil als theologische Gegenentwürfe zu offiziellen evangelisch-kirchlichen Dokumenen gedacht sind.

Unter "Stellungnahmen" finden Sie verschiedene Veröffentlichungen und Briefe aus unterschiedlichem Anlass.

Wir möchten Sie auch auf kommende und vergangene "Veranstaltungen" hinweisen. Hier werden später auch Zusammenfassungen der Referate abrufbar sein.

Und die "Links" weisen nicht nur auf 'verwandte' Gruppen in anderen Bereichen des deutschen Sprachraums hin, sondern auf diverse kirchliche oder andere christliche Web-Sites.

Viel Freude beim Stöbern!

Die Gebote Gottes zeigen die Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen, wenn Christus der HERR sein soll. Und die Kirche hat die Welt an diese Grenze zu ermahnen.
Dietrich Bonhoeffer

Warum eigentlich heißen Begräbnisstätten Friedhöfe? Kehrt mit dem Tod Friede ein beim Verstorbenen? Finden Menschen, die hier bestattet werden, ihre letzte Ruhe? „Hier ruht in Frieden“ … so ist auf Grabinschriften zu lesen. Herr, gib ihr/m die ewige Ruhe....so beten manche am Sarg.

 

Das könnte uns so passen! Das hätte auch einem Kaiphas und seinem Kollegen Pilatus gepaßt. Endlich Ruhe vor diesem Jesus! Endlich Friede in Jerusalem! Denn ein Toter macht keine Scherereien mehr! In Wahrheit aber ist der Tod kein Friedensereignis. Sondern ein Kriegsereignis. Er zerstört. Menschenleben erlischt. Der Tod reißt uns aus der Hand, was wir lieben. Laut Bibel ist der Tod die bitterste aller Trennungen. Paulus spricht vom Tod als unserem Feind (1.Kor 15,26) und als „Belohnung“ für unsere Sünde. Und Sünde ist ihrem Wesen nach Trennung von Gott.

 

Also von wegen Ruhe! Der Ostermorgen stört empfindlich die ersehnte Ruhe und die Selbstberuhigung des schlechten Gewissens bei Kaiphas und Pilatus! Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlägt Ostern ein!

 

Die Angst vor Jesus muß ja riesig gewesen sein! Schon bei seiner Geburt – wir erinnern uns an den Kindermörder Herodes! Wie sonst ist es zu erklären, daß man einen Toten so massiv bewachen und sein Grab versiegeln läßt? Wie sonst ist es zu erklären, daß nicht wenige Theologen bis heute behaupten, eine leibhaftige Auferstehung sei für den Glauben nicht wichtig.... man müsse den Begriff Auferstehung anders füllen? Seit dem ersten Auftreten Jesu liegt die Frage in der Luft: Wie kann man vor IHM in Sicherheit kommen? Seit seiner ersten Predigt wurden Menschen nicht nur mit Vertrauen gefüllt, sondern auch in Angst und Schrecken versetzt. Dieser Mann ist gefährlich... Es erfüllte sie mit Entsetzen, daß Jesus ihr Leben so radikal infrage stellte.

 

Ist es nicht lächerlich, unnötig und dumm, einen Toten zu bewachen? Pilatus dürfte sie ein wenig empfunden habe – diese groteske Situation. Denn in seiner Anweisung liegt Ironie: Bewacht das Grab, so gut ihr könnt.(Matth 27, 65)

 

Ist sie nicht aktuell – diese Dummheit? Und zwar in beiden Varianten – in der frommen und nicht frommen. Viele meinen: Das kann nicht sein mit der Auferstehung! Doch für den Fall aller Fälle stellt man ein paar Wächter auf. Falls doch was dran ist, läßt man sicherheitshalber seine Kinder taufen, sich kirchlich trauen, begraben..... Wächter braucht man. Man weiß ja nie! Und die Frommen? Sie rechnen mit Gott, unternehmen aber gleichzeitig den Versuch, Gott bewachen zu wollen. Ihm Grenzen setzen zu wollen. Natürlich rechne ich mit seiner Hilfe. Doch ich erwarte von ihm, wie, wann und wo er mir helfen soll. Natürlich bete ich, lege aber zugleich fest, w a s ich mir von ihm sagen lasse und was nicht.

 

Ein Schweizer Pfarrer sagt: Ostern ist in der Tat ein Streich, wie größer und folgenschwerer nie einer gespielt worden ist. Wie standen sie dumm da, seine Ankläger und Richter, die sich freuten, daß er endlich im Grab lag und damit ein Schlußstrich gezogen sei. Und dann ging das drei Tage später schon wieder los. Und dann immer mehr. Und schließlich wurde das ganze römische Reich vom Namen Jesu erfüllt – und heute die ganze Welt. Und das alles, weil ER lebt, weil ER auferstanden ist. Wahrlich, Ostern ist ein Streich, wie gelungener nie einer gespielt worden ist. Freilich – kein Todesstreich, sondern ein Streich zum Leben. Kein Streich des Unheils, sondern des Heils, in den wir jetzt alle irgendwie mit hinein verstrickt werden.

 

Himmel und Erde geraten in Bewegung, wenn ER handelt. Das war bei Mose so – auf dem Sinai. Bei Elia – auf dem Karmel. Und genauso bei Jesus – am Felsengrab in Jerusalem. Sicherheitsmaßnahmen und Hindernisse werden einfach weggefegt! Was für eine Siegesgeste! Was für eine Demonstration seiner Allmacht! Der Engel Gottes sitzt triumphierend auf dem riesigen Brocken, der als unverrückbarer Grabstein gedacht war und den Frauen an Ostermorgen Kopfzerbrechen machte. Als ob zu Ostern Psalm 2 in Erfüllung gehen würde: Der im Himmel wohnt, lachet ihrer und der Herr spottet ihrer! Paul Gerhard trifft dem Nagel auf den Kopf, wenn er singt: Das ist mir anzuschauen ein rechtes Freudenspiel (EG 112, 3)

 

Natürlich – keiner wird gerne ausgelacht! Schon gar nicht in Coronazeiten. Welch ein Kampf der Alltag für viele ist, das weiß Jesus nur zu genau. Das wußte auch Paul-Gerhard. Doch von Ostern fällt ein strahlendes Licht in unseren Alltag. Nicht einmal mehr der Tod ist verläßlich, sondern ein unsicherer Kandidat geworden! Darum muß uns keine Not mehr unterkriegen. Schon gar nicht Corona! Christen bagatellisieren Sorgen und Nöte nicht, aber sie wissen: JESUS IST SIEGER! Wer wälzt uns den Stein vom Grabeingang weg? fragten die Frauen beim Betreten des Friedhofes. Doch der Stein war längst beseitigt! Was für ein schwerer Stein fiel ihnen in diesem Augenblick vom Herzen, als sie zum Grab kamen. Auch uns dürfen Steine vom Herzen fallen! Hindernisse kann der Auferstandene im Nu aus dem Weg räumen. Denn überhaupt nichts ist IHM unmöglich. Fröhlich einstimmen dürfen wir in ein ausgelassenes Osterlachen darüber, daß der Allmächtige solch einen gelungenen „Streich“ spielt!

Günter Battenberg

In seiner Mitgliederversammlung 2008, an der Pfarrer, Kuratoren, Presbyter und andere Mitarbeiter aus verschiedenen Diözesen teilnahmen, hat die ABCÖ sich mit dem Nasswalder Modell und seine Auswirkungen auf unsere Kirche beschäftigt.

Es wurde einstimmig folgender Beschluss gefasst:
„Die ABCÖ hält das Naßwalder Modell für ungeeignet, ja hinderlich, um die in der Einleitung des Naßwalder Modells angegebenen Ziele zu erreichen.“

Diese Gesamtwertung war das Ergebnis der vorausgegangenen Diskussionen, in denen vor allem folgende Punkte zur Bewertung beitrugen:

·Das Abrücken vom bewährten presbyterial-synodalen Prinzip gefährdet die Identität unserer Kirche. Eine überdimensionierte Kirchenversammlung, die sich nur noch in langen Abständen treffen kann, kann kaum mehr demokratische Funktionen wahr nehmen.
·Das begrüßenswerte Ziel einer wachsenden Kirche ist nicht durch Strukturmaßnahmen, sondern nur durch Rückbesinnung auf die Kernaufgaben der Kirche zu erreichen.
·Das Naßwalder Modell erscheint nicht als taugliches Instrument, um die klar formulierten Ziele von bürokratischer Vereinfachung und finanzieller Einsparung zu erreichen. Es fehlen neben einer detaillierten Problemanalyse auch Vergleichsrechnungen über zeitliche Belastungen von Mitarbeitern und finanzielle Auswirkungen. Viele haben eher den Eindruck einer finanziellen Mehrbelastung durch die Ausweitung der Aufgaben des Kirchenamtes und eine Verschiebung vom Kompetenzen und Verantwortung von Ehren- zu Hauptamtlichen.

Für die Arbeitsgemeinschaft bekennender Christen in Österreich


Dr. Harald Höger                                           Pfr. Lic. theol. Andreas Gripentrog
Vorsitzender                                                Theologischer Sprecher

Warum ABCÖ?

Seit einigen Jahren werden Christen in der Evan­ge­lischen Kirche Österreichs zunehmend sowohl in kirchlichen Dokumenten als auch durch Aussagen und Handlungen mancher kirchlicher Amts­träger mit einem unerträglichen Pluralismus in der Bestimmung von Werten und von Inhalten des Glaubens konfrontiert. Die Autorität von Gottes offenbartem Wort als Maßstab für Glauben und Leben wird relativiert und unter Berufung auf andere autoritative Quellen (Wissenschaften, Meinungsumfragen, andere Religionen ...) gesell­schaftlichen Entwicklungen untergeordnet. Theolo­gische Begriffe werden neu gefüllt und die reformatorische Basis unserer Kirche - “sola fide, solus Christus, sola gratia, sola scriptura“- in Frage gestellt. Eine für alle verbindliche Gesprächs- und Glaubensbasis ist dadurch oft nicht mehr gegeben. Kirchliche Bildungspro­gram­me erweisen sich häufig als ein „Schwimmen“ im aktuellen, gesellschaftspolitischen Strom. Sie dienen damit nicht dem Sendungsauftrag Jesu, seine frohe Botschaft zu verkündigen und die Völker zu seinen Jüngern zu machen. Diese Besorgnis erregende Entwicklung führte im März 1997 zur Gründung der

Arbeitsgemeinschaft bekennender Christen in Österreich  (ABCÖ)

Was will ABCÖ ?

ABCÖ ist eine PLATTFORM von und für Christen aus verschiedenen Gemeinden, Werken und Vereinen der Evangelischen Kirche in Österreich. Die Gesamtentwicklung unserer Kirche gebietet uns nun, gemeinsam zu reden und zu handeln.

ABCÖ will ein SPRACHROHR sein für all jene, die mit den oben erwähnten Entwicklungen zunehmend Mühe haben und sie nicht mehr mittragen können und wollen und will ihrer in GLAUBENSGEWISS­HEITBIBEL- und BEKENNTNISTREUE gegründeten Überzeugung in der innerkirchlichen Diskussion Gehör verschaffen.

ABCÖ will ein WÄCHTERAMT wahrnehmen in der kritischen Begleitung von kirchlichen Aktivitäten, Planungen, Sitzungen, indem sie diese an den Grundlagen unserer Kirche, Bibel und Bekenntnis, prüft.

ABCÖ will ein POSITIVES SIGNAL für jene setzen, die sich aus genannten Gründen mit Austrittsgedanken tragen und sie um der Einheit der Kirche willen zum Bleiben ermutigen.

ABCÖ will in einem KONSTRUKTIVEN DIALOG mit verschiedenen Gruppen und Gremien um diese Einheit ringen. Sie will ermutigen, im Vertrauen auf den Herrn der Kirche an deren Erneuerung mitzuarbeiten.

ABCÖ sieht sich zum DIENST der ER­NEUERUNG in unserer Evangelischen Kirche mitberufen:

  • ERNEUERUNG aus dem Wort Gottes;
  • ERNEUERUNG aus dem Gebet;
  • ERNEUERUNG nach den Maßstäben unseres Herrn und Heilands Jesus Christus, der seine Kirche liebt. Aber niemand kann Kirche in Wahrheit erneuern als nur der HERR Jesus selbst.


Wo steht ABCÖ ?

ABCÖ gründet sich auf Bibel und Bekenntnis, wie sie verbindlich für unsere Evangelische Kirche in der Präambel der Kirchenverfassung festgelegt wurde. Die Richtlinie unseres Lebens ist Gottes Wort, das auch heute noch trägt und in alle Zukunft gültig bleiben wird.

Aus aktuellen Anlässen heraus stellen wir fest:
All unsere Verkündigung und theologische Arbeit ist darauf ausgerichtet, dass Christus in uns durch seinen heiligen Geist Gestalt gewinnt. Andere Wissenschaften (wie Psychologie, Medizin, Soziologie u. a.) dienen dem Verständnis von Mensch und Schöpfung, eine ethische Beurteilung kann für uns jedoch alleine auf Gottes Wort beruhen.

“In keinem anderen Namen ist Heil“ (Apg.4,12) und “...niemand kann außer durch Jesus zum Vater kommen“ (Joh. 14,6). Jesus befiehlt uns, Menschen zu Jüngern zu machen, ungeachtet ihrer Rasse oder Religion. Wir dürfen deshalb Gottes gute Nachricht von der Erlösung durch Jesus Christus auch Juden und Moslems bezeugen.

Dem Schöpferwillen Gottes entspricht die öffentlich-rechtliche verbindliche Ehegemeinschaft als auf Lebensdauer angelegte Verbindung von Mann und Frau. Sie ist die Grundlage der kleinsten Zelle der Gesellschaft, der Familie. Sie braucht den besonderen Schutz. Dafür soll sich die Kirche in der gesellschaftspolitischen Diskussion besonders einsetzen, damit die Auflösung von Ehen und Familien nicht weiter voranschreitet. 

Welche Strukturen hat ABCÖ ?

ABCÖ ist ein Zusammenschluss evangelischer Christen und arbeitet auf Vereinsbasis. Um ihre Ziele zu erreichen, hat sich ABCÖ folgendermaßen strukturiert:
Jedes Mitglied der Evangelischen Kirche kann Mitglied bei ABCÖ zu werden, sofern es in einer Beitrittserklärung die Vereinsstatuten anerkennt.  Über die Aufnahme als Mitglied entscheidet dann der Leitungskreis.

Jährlich findet eine Mitgliederversammlung statt, in der die wesentlichen Aktivitäten von ABCÖbesprochen werden. Aus den Reihen der tätigen Mitglieder wird für die Dauer von vier Jahren ein vier- bis achtköpfiger Leitungskreis gewählt. Diesem Leitungskreis gehören auch ein Vorsitzender und ein Theologischer Sprecher an, die die Anliegen von ABCÖ nach außen vertreten.

Der Leitungskreis ist gegenüber der Mitgliederversammlung rechenschaftspflichtig. Die Tätigkeit des Leitungskreises erfolgt ehrenamtlich. Die finanziellen Aufwendungen werden fast ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden getragen, die die Aktivitäten von ABCÖ erst möglich machen.

Wie arbeitet ABCÖ ?

Der Leitungskreis gibt Mitgliederinformationen in Form eines Rundbriefes heraus, organisiert Veranstaltungen und verfasst Stellungnahmen gegenüber der Kirchenleitung sowie der Öffentlichkeit zu kirchen- und gesellschaftsrelevanten Themen.